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  • AutorenbildFabian

Schwarzwild pflügt den Kurpark um


BAD SCHWALBACH. Im Kurpark macht sich in jüngster Zeit erneut eine Rotte Wildschweine auf Nahrungssuche. Die Schäden an Barfußpfad, Gleisen der Kurbahn und an den Wegrändern sind beträchtlich. Besonders schlimm sieht es rund um den Schwalbenbrunnen aus. Offenbar waren die Tiere im Menzebachtal vor allem zwischen Tennisplätzen und Moorgruben unterwegs.


Im Wald sind die Schwarzkittel willkommen


„Die haben ganze Arbeit geleistet“, sagt die Vorsitzende des Kurbahnvereins, Ulrike Neugebauer. „Ich nehme an, dass die da über die Gleise sprinten. Dabei treten sie dann wohl den Schotter runter.“ An den Stellen, die bereits bei dem Unwetter Anfang Juni unterspült worden waren, sprieße zudem inzwischen viel Grün – Gras und Löwenzahn – aus dem Gleisbett. Das wirke offenbar verlockend. „Die wühlen dadrin rum und graben da richtig Löcher rein“, hat Neugebauer festgestellt.


Besonders die Wiese am Barfußpfad ist praktisch umgepflügt worden. „Das sieht übel aus“, sagt Andreas Ott, der Vorsitzende des Kneipp-Vereins. Er habe das Staatsbad informiert, das für den Kurpark zuständig ist. Schon in den vergangenen Jahren waren dort immer wieder entsprechende Schäden zu beseitigen. Das gehe langsam ins Geld, findet Staatsbad-Leiterin Heike Behr. Jedes Mal sei man mit 3000 bis 4000 Euro dabei.

Diesmal werde man daher nur noch das Nötigste glätten. Nicht mehr die ganze Wiese, sondern nur zwischen den einzelnen Barfußpfadfeldern solle saniert werden, und zwar möglichst erst im Frühjahr, wenn die Wildschweine erfahrungsgemäß das zweite Mal durchgezogen sind. Das sei mit Bürgermeister Martin Hußmann abgesprochen, sagt Behr. Man habe den Barfußpfad in die Natur gebaut, weshalb man nun auch mit deren Begleitumständen leben müsse.


Auch im Röthelbachtal haben die Wildschweine offenbar Schäden verursacht, etwa am Stahlbrunnen. „Dieser Bereich wird selbstverständlich schnellstmöglich wiederhergestellt“, so Behr.


Die ehrenamtlichen Helfer des Kurbahnvereins haben unterdessen das Schotterbett übers Wochenende zum Teil bereits selbst wieder hergestellt. Dank dieser ersten Reparaturarbeiten konnte immerhin der Fahrbetrieb für kommenden Sonntag sichergestellt werden. „Wir fahren“, verspricht die Vorsitzende Neugebauer. Sie hat bei der Stadt außerdem angefragt, welcher Jagdpächter für den umliegenden Wald verantwortlich ist.

Eine Bejagung des Schwarzwildes ist freilich im Kurparkbereich kaum möglich – zu nah an der bewohnten Ortslage. „Das Sicherste wäre ein Elektrozaun“, meint Revierförster Heinz Güldenpfennig. Seiner Erfahrung nach hilft alles andere, wie im Wind flatternde Aluminiumstreifen, wenig. Auch im angrenzenden Wald hat Güldenpfennig in den vergangenen Wochen festgestellt, dass die Wildschweine auf der Suche nach eiweißhaltiger Nahrung unterwegs sind: Egerlinge und Regenwürmer etwa. „Es sieht halt nicht schön aus für den Mensch“, sagt der Förster. Für den Boden sei die Bearbeitung aber eigentlich gar nicht so schlecht. Weshalb das Treiben des Schwarzwildes im Wald zur Bodenauflockerung auch gar nicht so ungern gesehen werde. „Was der Bauer mit dem Pflug macht, macht das Schwarzwild mit dem Rüssel.“


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